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Frauen in Führungspositionen: Starke Vorbilder

Frauen sind in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert - und das liegt nicht an fehlenden Qualifikationen sondern an struktureller Ungerechtigkeit. Wir stellen Frauen vor, die in wichtigen Rollen als führende Kräfte agieren.

Frauen können einzigartige Perspektiven in die Entscheidungsfindung und Problemlösung einbringen, die dazu beitragen kann, vielfältigere und integrative Lösungen zu schaffen. Sie sind Vorbilder und Mentorinnen für andere Frauen tragen dazu bei, Geschlechterstereotypen und Barrieren abzubauen. Und trotzdem sind Frauen in Führungspositionen in Deutschland und weltweit weiterhin unterrepräsentiert. In Europa ist nur rund jede Dritte Führungskraft weiblich, ähnlich wie in den USA.


Wenn Frauen Machtpositionen innehaben, können sie Stereotypen und Vorurteile über die Fähigkeiten und das Führungspotenzial von Frauen in Frage stellen und dazu beitragen, eine gleichberechtigte und integrative Gesellschaft zu schaffen. Dies kann sich nicht nur für Frauen, sondern für die gesamte Gesellschaft positiv auswirken, indem es die Vielfalt fördert und Diskriminierung und Ungleichheit abbaut.


Wir wollen euch hier starke Frauen in bedeutenden Führungspositionen weltweit vorstellen, die beweisen, dass Frauen nicht nur für Führungspositionen in Erwägung gezogen werden sollten, sondern dass sie sich längst als starke Oberhäupter beweisen konnten.


Inhalt


1. So steht es um Frauen in Führungspositionen in Deutschland


2. Große Firmen mit Frauen in Führungspositionen


3. Frauen in Führungspositionen in der Politik


Angela Merkel in grünem Anzug

So steht es um Frauen in Führungspositionen in Deutschland


2015 wurde in Deutschland offiziell die sogenannte gesetzliche Frauenquote eingeführt. Ein großer und “historischer Schritt” für die einen, eine lächerliche Angelegenheit für die anderen. Auch aus weiblicher Perspektive wurde die Quote seitdem nicht immer begrüßt, denn ihr schwingt ein bitterer Nachgeschmack bei, der impliziert, dass Frauen es ohne eine solche Quote nicht schaffen würden in Führungspositionen aufzusteigen.


Manuela Schwesig, die ehemalige Bundesfamilienministerin und Urheberin des Gesetzesenwturfs, verteidigt die Frauenquote und die Notwendigkeit für ein solches Gesetz und betont, dass allein die Diskussion um die Quote gezeigt habe, dass soziale und politische Gleichstellung noch nicht erreicht sei.

Frauen haben kaum Chancen, in Führungsverantwortung zu kommen, weil es immer noch die männlichen Netzwerke gibt. So zu tun, als ob Chefpositionen nur nach Qualifikation besetzt werden, ist auch eine Lüge. In Wahrheit werden oft Chefpositionen nach Netzwerken besetzt – wer kennt wen, wer steht wo da –, und Frauen erleben, dass sie eben dort wenig ankommen.

- Manuela Schwesig (in einem Interview mit Korbinian Frenzel)

Seit 2016 sind entsprechend diesem Gesetz börsennotierte Unternehmen dazu verpflichtet, eine Frauenquote von 30% in Aufsichtsräten zu erfüllen. 2021 trat dann das Zweite Führungspositionengesetz (FüPoG II) in Kraft, welches Regelungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Führungspositionen verschärft.


Es ist noch ein weiter Weg bis zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz, und ein noch weiterer Weg im Bereich der Führungspositionen. Einem Bericht des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen zufolge waren im Jahr 2021 33 % der Vorstandsposten in den größten börsennotierten Unternehmen der Europäischen Union mit Frauen besetzt. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber 2010, als der Anteil nur 13,7 % betrug. In vielen Branchen und Sektoren sind Frauen in Führungspositionen jedoch immer noch unterrepräsentiert.


Auch zwischen den einzelnen europäischen Ländern gibt es erhebliche Unterschiede, wenn es um die Vertretung von Frauen in Führungspositionen geht. In Polen und Schweden zum Beispiel haben Frauen jeweils 43 % der Vorstandsposten in den größten Unternehmen inne, während es in Deutschland nur 29,2 % sind (Stand: 2021).


Spätestens seit vor 100 Jahren die ersten Frauen als Abgeordnete ins Nationalparlament gewählt wurden, dürfte auch dem Letzten klargeworden sein, dass ohne Frauen kein Staat zu machen ist. Ein Staat hat viele Facetten; und dazu gehört eben auch Unternehmertum. Auch Frauen als Unternehmerinnen gehören dazu.

- Angela Merkel, Rede bei der Jahresversammlung des VdU

”Ohne Frau sei kein Staat zu machen,” erklärte Angela Merkel 2019 in einer Rede bei der Jahresversammlung des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) und in diesem Artikel wollen wir Frauen in Führungspositionen hervorheben, über ihren Werdegang und ihre Errungenschaften berichten. Die Frauen sind gewisse Rollenmodelle und Vorbilder für eine Welt der Geschlechtergerechtigkeit nach der wir streben sollten.



Große Firmen mit Frauen in Führungspositionen

Obwohl Frauen weiterhin in Führungspositionen als unterrepräsentiert gelten, gibt es doch einige wichtige Beispiele und Vorbilder, die zeigen, dass Frauen in Führungspositionen und als CEOs der “Global Player” Firmen glänzen können – und es auch tun.


Hier haben wir nur einige besonders relevante Beispiele hervorgehoben:


  • General Motors (GM): Mary Barra ist die CEO von GM und damit die erste weibliche CEO eines großen globalen Automobilherstellers. Sie ist seit über 30 Jahren im Unternehmen und hat verschiedene Führungspositionen inne. Barras Führungsstil bei GM zeichnet sich durch einen starken Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und Inklusion aus, und sie gilt weithin als eine der mächtigsten und einflussreichsten Frauen in der Wirtschaft. Sie wurde in zahlreichen Listen der Top-CEOs aufgeführt und von verschiedenen Organisationen wie Fortune, Time und Forbes für ihre Führungsqualitäten ausgezeichnet.
  • IBM: Ginni Rometty war von 2012 bis 2020 die CEO von IBM. Unter ihrer Führung vollzog das Unternehmen einen großen Wandel hin zu Cloud Computing und künstlicher Intelligenz. Unter Romettys Führung hat IBM einen bedeutenden Wandel durchlaufen und verlagerte seinen Schwerpunkt von Hardware auf Software und Dienstleistungen. Sie leitete die Investitionen des Unternehmens in künstliche Intelligenz und Cloud Computing, die sich seitdem zu den wichtigsten Wachstumsbereichen des Unternehmens entwickelt haben.
  • YouTube: Susan Wojcicki war bis Februar 2023 die Geschäftsführerin von YouTube. Seit 1999 war sie bei Google angestellt und war maßgeblich an der Entwicklung von Googles Werbeprodukten beteiligt, darunter AdWords, AdSense und DoubleClick. Wojcicki wurde für ihre Führungsqualitäten bei YouTube gelobt, vor allem nach verschiedenen Kontroversen im Zusammenhang mit der Moderation von Inhalten, Urheberrechtsfragen und dem Datenschutz der Nutzer/innen.
  • General Dynamics: Phebe Novakovic ist die Geschäftsführerin von General Dynamics, einem globalen Unternehmen für Luft- und Raumfahrt und Verteidigung. Als CEO wurde Novakovic für ihre strategische Vision, ihren Fokus auf betriebliche Effizienz und ihr Engagement für Innovation gelobt.

Jacinda Arden

Frauen in Führungspositionen in der Politik


Auch in der Politik spielen Frauen seit Jahren eine immer größere Rolle. 2005 wurde Angela Merkel als erste Frau zur Bundeskanzlerin der Bundesrepublik gewählt und konnte ihre Position bis zum Ende ihrer vier Amtszeiten über 16 Jahre lang innehalten, bevor sie 2021 nicht ein weiteres Mal kandidierte.


Überall auf der Welt sind mehr und mehr Frauen in wichtigen staatlichen Rollen vertreten. In Neuseeland ist Jacinda Ardern seit 2017 Premierministerin. Sie ist bekannt dafür, dass sie sich auf Themen wie Kinderarmut, psychische Gesundheit und Klimawandel konzentriert und sich für die Gleichstellung der Geschlechter und Vielfalt einsetzt. Sie hat politische Maßnahmen wie den Wohlfahrtshaushalt eingeführt, der Investitionen in soziale Belange Vorrang einräumt, und hat Schritte unternommen, um den bezahlten Elternurlaub zu erhöhen und das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern zu beseitigen.


Auch in den USA hält mit Kamala Harris aktuell zum ersten Mal eine Frau das Amt der Vizepräsidentin inne. Harris kann auf eine lange Geschichte im öffentlichen Dienst zurückblicken, unter anderem als Generalstaatsanwältin von Kalifornien und als Senatorin der Vereinigten Staaten von Kalifornien. Sie hat sich für Themen wie die Reform der Strafjustiz, die Rechte von Einwanderern und den Zugang zum Gesundheitswesen eingesetzt und sich für die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter stark gemacht.


Im Norden Europas sind zahlreiche weibliche Staatsoberhäupter zu finden, unter ihnen Sanne Marin in Finnland oder Mette Frederiksen in Dänemark. Sanna Marin ist seit 2019 die Premierministerin von Finnland. Aktuell ist sie die jüngste amtierende Premierministerin der Welt und die dritte weibliche Premierministerin Finnlands.


Im Dezember 2020 war Marin in eine Kontroverse über ein Video verwickelt, das sie beim Tanzen in einem Nachtclub zeigt. Das Video wurde gedreht, bevor Marin Premierministerin wurde, tauchte aber in den sozialen Medien auf und löste eine Debatte über Geschlechterdiskriminierung und Sexismus in der Politik aus.


Kritiker äußerten, dass das Video für eine politische Führungsperson unangemessen sei und unterstellten Marin, ein schlechtes Vorbild für junge Mädchen zu sein. Marin reagierte auf die Kontroverse, indem sie erklärte, dass sie nichts Falsches getan habe und dass die Kritik ein Spiegelbild der Doppelmoral und des Sexismus in der Politik sei. Sie argumentierte, dass für männliche Politiker nicht die gleichen Maßstäbe gelten wie für Frauen und dass Frauen in der Politik oft einer unfairen Prüfung und Kritik ausgesetzt sind.


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