So schön der Sommer auch sein mag, wenn er endlich Einzug hält, sobald die Hitzewelle das Büro erreicht, wird es anstrengend. Acht Stunden am Computer, hinter dem Tresen, in der Küche, auf dem Bau oder einer Konferenz zehren an den Nerven, behindern unsere Konzentration und machen das Arbeiten teilweise zur Qual.
Dann wird gegoogelt: Hitze im Büro, was tun?, um die Tage erträglicher zu machen, bevor man nach Feierabend ein kühles Getränk genießen oder ins Schwimmbad springen kann.
Damit du dieses Jahr den Sommer unbeschadet überstehst und Freude am Sommer findest, haben wir für dich Tipps gesammelt, wie du dein Arbeitsumfeld für deine Mitarbeiter*innen oder im Home Office angenehm kühl gestaltest. Was muss der Arbeitgeber bei Hitze tun? Was soll ich anziehen bei Hitze im Büro? Gibt es Hitzefrei laut Arbeitsschutzgesetz? Wir beantworten alle deine Fragen!
Inhalt
1. Die Auswirkungen von Hitze am Arbeitsplatz
2. Das sagt das Gesetz: Arbeitsschutz bei Hitze
3. Tipps gegen Hitze im Büro und im Betrieb
3.1 Was anziehen bei Hitze im Büro?
3.2 Diese Snacks kühlen bei Hitze
3.3 Nachhaltige Lösungen für die Hitze im Büro
Die Auswirkungen von Hitze am Arbeitsplatz
Als Arbeitgeber*in steht das Wohl deines Teams an erster Stelle, denn ohne funktionierenden Arbeitsschutz machst du dich nicht nur strafbar, sonder vernachlässigst auch deine moralische Pflicht, dich um das Wohlergehen und die Gesudnheit deiner Mitarbeiter*innen zu kümmern.
Die Auswirkungen von Hitze am Arbeitsplatz können vielfältig sein und es ist wichtig sich dieser bewusst zu sein. Besonders in Ländern wie Deutschland, wo extreme Hitze nur wenige Wochen im Jahr erlebt wird, kann ein plötzlicher Temperaturanstieg deine Mitarbeiter*innen stark belasten. Nicht nur das, hohe Temperaturen können neben der Gesundheit deiner Mitarbeiter*innen auch die Produktivität und Effizienz eines Unternehmens beeinflussen.
Gesundheitsrisiken durch Hitze: Mit den Auswirkungen von Hitze auf den menschlichen Körper ist nicht zu spaßen. Von Hitzeerschöpfung und Hitzschlag bis hin zu Dehydration und Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann der Hochsommer einigen Schaden anrichten. Die Symptome reichen von Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu Übelkeit und sogar Bewusstseinsverlust.
Achte besonders auf das Wohlergehen bestimmter Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere oder Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, die für hitzebedingte Beschwerden anfälliger sein können.
Besonders Mitarbeiter*innen, die im Freien arbeiten und den gesamten Tag dem Wetter ausgesetzt sind (z.B. Bauarbeiter*innen), müssen gut geschützt werden, z.B. durch Luftduschen, extra Pausen oder Entwärmungsphasen.
Produktivitätseinbußen: Hohe Temperaturen können die Konzentration und Aufmerksamkeit deiner Mitarbeiter beeinträchtigen, was zu Fehlern, geringerer Arbeitsleistung und längeren Arbeitszeiten führen kann.
Langfristige Auswirkungen von Hitze: Die Umgebungstemperatur kann nicht nur deinen Mitarbeiter*innen zusetzen, sondern auch dein Equipment beschädigen. Bei besonders hohen Temperaturen können elektronische Geräte überhitzen und beschädigt werden. Die Belastung von Büroausstattung und Infrastruktur kann die Lebensdauer dieser Ressourcen verkürzen und zusätzliche Investitionen erfordern, wenn du nichts unternimmst.
Das sagt das Gesetz: Arbeitsschutz bei Hitze
Auch hierzulande nehmen extreme Wetterereignisse zu und auch unsere Sommer werden immer heißer. Dennoch gibt es keine strikte gesetzliche Regelung für den Umgang mit heißem Wetter am Arbeitsplatz.
Es gibt zwar kein Hitzefrei für Arbeitnehmer*innen, dennoch hast du als Arbeitgeber*in die sogenannte Fürsorgepflicht für dein Team. Das bedeutet, dass du gemäß der Arbeitsstättenverordnung wirksame Maßnahmen ergreifen musst, sobald die Lufttemperatur in deinen Arbeitsräumen 26°C, 30°C und 35°C übersteigt.
Das ist in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR), spezifisch in der ASR A3.5, verankert. Ab jeder dieser Temperaturen hast du für Abkühlung zu sorgen. Ab 30°C kann dies z.B. bedeuten, dass Lüftungen nachts anbleiben müssen, früh gelüftet wird und Wärmeherde wie Bürogeräte aus Räumen entfernt werden. Je nachdem wie flexibel deine Arbeitszeitregelung ist, kannst du auch die Gleitzeit anpassen oder deine Kleiderordnung anpassen.
Ein automatisches Recht auf Hitzefrei gibt es nicht. Steigen die Temperaturen auf über 35 Grad, kann ein Raum aber gegebenenfalls nicht mehr als Arbeitsraum geeignet sein.
Natürlich greift bei Hitze aber auch das allgemeine Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), dass schlicht besagt, dass Arbeitgeber dazu verpflichtet sind, Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen. Dies schließt auch Maßnahmen zur Vermeidung von Hitzebelastung ein.
Es ist essentiell, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenarbeiten, um die Arbeitsschutzbestimmungen bei Hitze am Arbeitsplatz umzusetzen. Da die genauen Vorschriften und Empfehlungen je nach Branche und spezifischer Arbeitssituation variieren können, ist es ratsam, wenn du dich über branchenspezifische Richtlinien und Empfehlungen informierst, um einen angemessenen Arbeitsschutz bei Hitze zu gewährleisten.
Tipps gegen Hitze im Büro und im Betrieb
Um die Auswirkungen von Hitze am Arbeitsplatz zu minimieren, musst du geeignete Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören z.B. eine angemessene Belüftung bzw. Klimatisierung, die Anpassung von Arbeitsplänen (soweit möglich) ebenso wie die Sensibilisierung und Schulung deiner Mitarbeiter*innen für Hitzegefahren.
Lumi-Tipp:
Wir bei Lumiform haben unser Headquarter im Herzen von Berlin, wo es im Sommer besonders stickig wird. Deshalb haben wir einige Sprühflaschen im Büro, mit denen wir uns gerne periodisch abkühlen.
Je nachdem, wo sich deine Arbeitsräume befinden, kann es schwierig sein, der Hitze wirklich effektiv entgegenzuwirken. Dennoch solltest du in jedem Fall die folgenden Punkte beachten:
- Stelle deinen Mitarbeiter*innen Tisch- bzw. tragbare Ventilatoren bereit, um sie in der heißen Jahreszeit besser abzukühlen.
- Sorge für gute Belüftung, öffne alle Fenster und lüfte besonders morgens, wenn es kühl ist, gut durch. Erwäge auch einen Luftbefeuchter zu nutzen.
- Schalte elektronische Geräte aus, wenn diese nicht benötigt werden, da diese zusätzliche Wärme erzeugen.
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und nutze Vorhänge, Jalousien oder sogar Sonnenschutzfolien, um Schattenplätze zu kreieren.
- Gestatte deinen Mitarbeiter*innen falls möglich, die heißen Tage im Homeoffice zu verbringen, wo eine Abkühlung vielleicht leichter fällt.
- Optimiere die Arbeitszeiten deines Teams, sodass früher und zu kühlerer Stunde mit der Arbeit begonnen werden kann.
Was anziehen bei Hitze im Büro?
Je nach Branche und Arbeitsplatz ist man mehr oder weniger frei in seiner täglichen Kleiderwahl. Besonders in Berufen, bei denen es viel professionellen Kundenkontakt gibt (z.B. Bank) oder wo Schutzkleidung verpflichtend ist kann es schwer sein sich kühlend zu kleiden.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass luftige Stoffe und lockere Kleidung bei heißem Wetter bevorzugt sind. Leinen oder Baumwolle in hellen Farben kühlen dich ab, wohingegen zu enge Kleidung oder synthetische Stoffe den Körper überhitzen.
Auf diese Weise muss auch das heiße Sommerwetter der Professionalität nicht schaden, denn zu kurze Röcke, Kleider oder zu tiefe Ausschnitte bei sowohl Männern als auch Frauen können, wenn auch kühlend, einen unprofessionellen Eindruck wecken.
Auch für Berufe, in denen Schutzkleidung Pflicht ist, gibt es die Möglichkeit, sich etwas abzukühlen. Arbeitshosen gibt es auch als kurze Modelle aus atmungsaktivem Material, sofern die auszuübende Tätigkeit das Tragen kurzer Kleidung ermöglicht, und Schutzhelme werden mit Lüftungsschlitzen für den Sommer designt.Es gibt außerdem viele Firmen, die Arbeitskleidung mit UV-Schutz und aus atmungsaktiven, schweißreduzierenden und besonders leichten Materialien herstellen.
Um deinen Mitarbeiter*innen den Arbeitsalltag so angenehm wie möglich zu gestalten, solltest du deine Arbeitskleidung evaluieren und dich nach Alternativen für warmes Wetter umsehen.
Diese Snacks kühlen bei Hitze
Auch die richtige Ernährung kann im Sommer dabei helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die den Körper bei hohen Temperaturen kühlen. Dazu zählen z.B. Obst- und Gemüse mit hohem Wasseranteil, wie Wassermelonen und Gurken. Aber auch Zitrus- und Beerenfrüchte sind erfrischend und versorgen deine Mitarbeiter*innen mit Flüssigkeit.
Auch leichte Mittagessen und Snacks wie Joghurt, Smoothies oder Salate sind leicht verdaulich und hydrieren dein Team. Bei solchen Mahlzeiten bleibt ein Völlegefühl aus und der Körper kann sich besser auf das Abkühlen konzentrieren.
Stelle deinen Mitarbeiter*innen außerdem Wasser und andere kühlende Getränke zur Verfügung. Besonders kalorienarme Getränke wie ungesüßter Tee oder mit Früchten aromatisiertes Wasser helfen ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten.
Nachhaltige Lösungen für die Hitze im Büro
Nachhaltigkeit im Büro bleibt natürlich auch im Sommer ein wichtiges Thema. Da Klimaanlagen hierzulande eher die Seltenheit und auch nicht besonders stromsparend sind, geben wir dir einige Tipps, wie du der Hitzewelle am Arbeitsplatz nachhaltig standhalten kannst.
Ähnlich wie bei der richtigen Bürokleidung verhält es sich auch mit der Ausstattung in deinem Office: Vorhänge, Teppiche oder Möbel aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Leinen absorbieren weniger Wärme als synthetische Materialien und tragen zu einer kühleren Umgebung bei.
Pflanzen sorgen für eine kühlere Büroumgebung und verbessern gleichzeitig die Luftqualität. Pflanzen absorbieren Wärme und geben Feuchtigkeit ab, was zu einer natürlichen Kühlung beiträgt.
Falls eine Klimaanlage erforderlich ist, achte auf energieeffiziente Modelle. Stelle sicher, dass die Klimaanlage regelmäßig gewartet wird, um eine optimale Leistung zu gewährleisten und deinen Energieverbrauch zu reduzieren.