Die Methoden der Mitarbeiterbeurteilung in deinem Unternehmen können dein Team entweder inspirieren oder dazu führen, dass sie sich unterbewertet und frustriert fühlen. Damit die Mitarbeiterbeurteilung effektiv ist, brauchst du eine Methode, die deine Mitarbeiter fair bewertet und ihnen gleichzeitig hilft, sich zu entwickeln.
Wenn du deinen Prozess der Mitarbeiterbeurteilung verbesserst, kannst du tiefere Einblicke in die Teamdynamik gewinnen und das Wachstumspotenzial jedes Einzelnen erkennen. Lies weiter, um alles über die verschiedenen Methoden zur Durchführung von Mitarbeiterbeurteilungen zu erfahren, damit du dich für diejenige entscheiden kannst, die für dein Unternehmen am besten geeignet ist.
Was ist eine Mitarbeiterbeurteilung?
Eine Mitarbeiterbeurteilung ist ein Instrument des Personalmanagements, mit dem die Leistungskriterien und das Verhalten der Beschäftigten verwaltet und bewertet werden. Durch einen strukturierten Beurteilungsprozess können Arbeitgeber Leistungslücken aufdecken. Mitarbeiterbeurteilungen sind auch eine wichtige Grundlage für die Mitarbeiterentwicklung, z. B. für die Weiterbildung, die Vergütung oder die Nachfolgeplanung. Oft nutzen Arbeitgeber regelmäßige Feedbackgespräche für eine solche Leistungsbeurteilung.
In der Regel wird die Mitarbeiterbeurteilung mindestens einmal im Jahr im Rahmen eines Beurteilungsgesprächs anhand eines dafür vorgesehenen Formulars durchgeführt. Hier werden alle Bewertungskriterien strukturiert aufgelistet. Außerdem wird im Rahmen der Mitarbeiterbeurteilung oft auch die Erreichung der Ziele aus der jährlichen Zielvereinbarung bewertet.
Was sind die wichtigsten Methoden zur Mitarbeiterbeurteilung?
Es gibt verschiedene Methoden zur Durchführung von Mitarbeiterbeurteilungen, die von deiner Branche und den Zielen deines Unternehmens abhängen. Hier sind vier der gängigsten Methoden:
360-Grad-Feedback
Für wen es geeignet ist: Diese Methode ist ideal für die Beurteilung von Mitarbeitern, die eine leitende Funktion innehaben oder viel mit anderen Teams oder Kunden zusammenarbeiten.
Wie der Name schon sagt, werden bei dieser Methode Leistungsbeurteilungen aus einer Vielzahl von Quellen gesammelt, darunter der Vorgesetzte des Mitarbeiters, Kollegen, direkte Mitarbeiter und manchmal sogar Kunden. So erhältst du einen umfassenden Überblick über die Stärken und die verbesserungswürdigen Bereiche des Mitarbeiters, da du das Feedback aus verschiedenen Perspektiven einbeziehst. Das Ziel ist es, nicht nur die individuelle Leistung zu bewerten, sondern auch, wie gut der/die Mitarbeiter/in mit anderen zusammenarbeitet, kommuniziert und zur Gesamtdynamik des Teams beiträgt.
Das Feedback wird in der Regel anonym mit Hilfe von Umfragen oder Fragebögen eingeholt, so dass die Teilnehmer/innen sich wohler fühlen, wenn sie ehrliche Angaben machen. Die Ergebnisse werden dann zusammengetragen und von dem/der Mitarbeiter/in und seiner/ihrer Führungskraft in einem formellen Gespräch besprochen. Oft wird ein individueller Entwicklungsplan erstellt, um Lücken zu schließen oder Stärken zu nutzen.
Vorteile:
- Umfassende Beurteilung
- Ermutigt zu offenem und ehrlichem Feedback im Vergleich zu traditionellen Top-down-Beurteilungen
- Mehr Einblicke in die Teamdynamik und Zusammenarbeit
Nachteile:
- Kann zeitaufwändig sein
- Anonymität kann manchmal zu übermäßig kritischem oder voreingenommenem Feedback führen
- Manchmal ist es schwierig, unterschiedliches Feedback zu interpretieren
Management by Objectives (MBO)
Für wen es geeignet ist: Es ist besonders effektiv für Positionen mit klaren, messbaren und nachvollziehbaren Leistungsindikatoren (KPIs).
Management by Objectives (MBO) ist eine Methode der Mitarbeiterbeurteilung, bei der es darum geht, konkrete, messbare Ziele für die Beschäftigten festzulegen. Zu Beginn des Beurteilungszeitraums legen Führungskräfte und Beschäftigte gemeinsam Ziele fest, die sich an den strategischen Zielen des Unternehmens orientieren. Diese Ziele sind klar, zeitlich begrenzt und enthalten wichtige Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs), um den Fortschritt zu verfolgen.
Während des gesamten Beurteilungszeitraums arbeiten die Mitarbeiter/innen daran, diese vordefinierten Ziele zu erreichen, wobei sie regelmäßig überprüft werden, um die Fortschritte zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Am Ende des Beurteilungszyklus bewertet die Führungskraft den Mitarbeiter danach, wie gut die vereinbarten Ziele erreicht wurden.
Vorteile:
- Klarer Rahmen zur Messung der Fortschritte
- Ermutigt die Mitarbeiter, eine aktive Rolle bei der Festlegung und Erreichung ihrer eigenen Ziele zu übernehmen
- Regelmäßige Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern
Nachteile:
- Andere wichtige Leistungsaspekte wie Teamarbeit oder Soft Skills können übersehen werden
- Berücksichtigt nicht die sich ändernden Geschäftsanforderungen oder unerwartete Herausforderungen
- Die Beschäftigten sind möglicherweise zu sehr auf ihre eigenen Ziele konzentriert und vernachlässigen das Gesamtbild
Methode der Verhaltensbeurteilung
Für wen sie geeignet ist: Diese Methode eignet sich am besten für Stellen, bei denen Soft Skills sehr wichtig sind, z. B. für Teamleiter/innen oder Mitarbeiter/innen im Verkauf und Kundendienst.
Bei dieser Methode geht es darum, die Mitarbeiter/innen anhand ihrer Maßnahmen und Verhaltensweisen in arbeitsbezogenen Situationen zu bewerten und nicht nur anhand von Ergebnissen. Du brauchst vordefinierte verhaltensbasierte Kriterien, wie z.B. Problemlösung, Teamarbeit, Führung oder Kommunikation. Die Mitarbeiter/innen werden dann danach beurteilt, wie häufig oder wie effektiv sie diese Verhaltensweisen zeigen, die für eine gute Arbeit in ihrer Rolle als wichtig erachtet werden.
Die Vorgesetzten beobachten und dokumentieren konkrete Beispiele für diese Verhaltensweisen während des Beurteilungszeitraums. Bei der Beurteilung werden die Verhaltensweisen des Mitarbeiters mit einer Reihe von festgelegten Standards verglichen, oft unter Verwendung von Bewertungsskalen oder Checklisten. So erhält man wertvolle Einblicke in die Art und Weise, wie die Beschäftigten ihre Arbeit angehen, mit anderen interagieren und mit Herausforderungen umgehen.
Vorteile:
- Praktischer Fokus auf Verhaltensweisen, die die Leistung beeinflussen
- Liefert konkrete Beispiele für Feedback
- Fördert die Entwicklung von zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Führungsqualitäten
Nachteile:
- Kann subjektiv sein, wenn die Verhaltensstandards nicht klar definiert sind
- Quantitative Leistungsindikatoren können übersehen werden
- Zeitaufwendig, da sorgfältige Beobachtung und Dokumentation über einen längeren Zeitraum erforderlich sind
Methode der Bewertungsskalen
Für wen es geeignet ist: Unternehmen, die eine einfache und schnelle Methode zur Durchführung von Beurteilungen suchen
Wie sie funktioniert: Die Rating-Skala-Methode ist eine der einfachsten und am häufigsten verwendeten Methoden zur Mitarbeiterbeurteilung. Die Mitarbeiter/innen werden anhand einer festgelegten Skala für verschiedene Leistungskriterien wie Fachwissen, Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und Zuverlässigkeit bewertet.
Für jedes Kriterium vergibt die Führungskraft eine numerische Bewertung, in der Regel auf einer 5-Punkte-Skala (1 = schlecht, 3 = durchschnittlich, 5 = ausgezeichnet). Die Bewertungen werden dann zusammengezählt oder gemittelt, um eine Gesamtbewertung der Leistung des Mitarbeiters zu erhalten. Auf diese Weise können die Manager die Leistung auf einheitliche Weise bewerten. Für mehr Kontext und Feedback können auch schriftliche Kommentare hinzugefügt werden.
Vorteile:
- Klarer, strukturierter Ansatz
- Die Daten können leichter analysiert werden
Nachteile:
- Es fehlt die nötige Tiefe, um komplexe Rollen zu bewerten
- Sie geben kein detailliertes Feedback
- Mögliche Verzerrungen bei der Bewertung
Was sind die üblichen Bewertungskriterien für Mitarbeiterbeurteilungen?
Unabhängig davon, welche Beurteilungsmethode du wählst, ist es wichtig, die Bewertungskriterien so objektiv wie möglich zu gestalten und genau zu definieren, was mit den einzelnen Kriterien gemeint ist. Schließlich wirken Mitarbeiterbeurteilungen demotivierend auf die Beschäftigten, weil die Bewertungskriterien in den Unternehmen nicht transparent sind.
Grundsätzlich steht es den Unternehmen frei, die Bewertungskriterien nach ihren Bedürfnissen zu wählen. Es ist von entscheidender Bedeutung, welche Eigenschaften bei einer Person oder für eine Position wichtig sind und welche Kriterien für ihre Beurteilung sinnvoll sind. Bei der Erhebung relevanter Daten für die Mitarbeiterbeurteilung ist es sinnvoll, bestimmte Kategorien zu definieren und konkrete Fragen zu formulieren, die sich auf diese beziehen.
- Leistung: z.B. persönliches Engagement, erbrachte Zusatzleistungen, Häufigkeit der eingebrachten Ideen
- Effizienz: Arbeitstempo, schnelle Auffassungsgabe, zeitnahe Arbeitsergebnisse
- Qualität: Fehlerhäufigkeit, Qualität der Ergebnisse, Fleiß
- Flexibilität: Reagieren auf veränderte Arbeitsbedingungen, Umgang mit wechselnden Arbeitsbereichen
- Verantwortliches Handeln: Übernahme von Verantwortung, Umgang mit Ressourcen
- Teamfähigkeit: Beitrag zum Team, Erfolg in der Zusammenarbeit, Häufigkeit von Kommunikationsproblemen
- Aufgabenmanagement: Welche Aufgaben werden von der Person übernommen? Wie gut werden sie erfüllt (in Bezug auf Zeit und Qualität)?
- Selbstständigkeit: Werden die Aufgaben selbstständig erledigt? Werden Probleme erkannt und zielgerichtet bewältigt?
- Belastbarkeit: Ist der/die Arbeitnehmer/in in der Lage, unter Druck zu arbeiten und Aufgaben auch unter Zeitdruck optimal zu erledigen?
- Motivation: Ist der/die Mitarbeiter/in motiviert und engagiert? Strebt er/sie nach der bestmöglichen Leistung?
Wie bewerte ich meine Mitarbeiter? 4 Grundsätze
Eine gute Methode zur Mitarbeiterbeurteilung ist ein wichtiges Element zur Stärkung der Beziehung zwischen den Beschäftigten und ihren Vorgesetzten. Die Beschäftigten erhalten durch ihre Beteiligung im Unternehmen den nötigen Input, bekommen Stärken und verbesserungswürdige Aspekte aufgezeigt und können sich offen über die Zusammenarbeit austauschen.
Hier findest du 4 relevante Grundsätze, die es dir erleichtern werden, dein Mitarbeitergespräch mit der richtigen Einstellung zu beginnen:
- Fair – Die Mitarbeiterbeurteilung erfolgt immer nach den gleichen, im Voraus festgelegten Kriterien und wird auf alle Mitarbeiter/innen gleichermaßen angewendet.
- Objektiv – Die Leistungsbeurteilung basiert in erster Linie auf Fakten, d.h. auf ausgewerteten Leistungsdaten und Erfahrungen der Führungspositionen.
- Vorarbeit – Die Beurteilung sollte erst nach einer detaillierten Auswertung der Kennzahlen zur Produktivität des einzelnen Mitarbeiters erfolgen.
- Regelmäßig – Leistungsbeurteilungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, um einen regelmäßigen und intensiven Austausch zwischen der Führungsebene und den Beschäftigten zu gewährleisten.
Wie schreibe ich eine Mitarbeiterbeurteilung? Die Kernelemente
Es ist wichtig zu lernen, wie man die Leistungsbeurteilung in den Arbeitsalltag integriert und wie man das Dokument richtig aufbaut. Die folgenden Elemente helfen dir bei der konkreten Durchführung eines Beurteilungsschreibens:
Briefkopf
- Name des Beurteilers und Name des Unternehmens
- Kontaktinformationen
- Datum
- Thema der bewerteten Person
Hauptteil
- Informationen über das Unternehmen und die Berufsbezeichnung des Mitarbeiters* sowie den Zeitraum der Zusammenarbeit
- Beschreibung der tatsächlichen Aufgaben und Fähigkeiten der zu beurteilenden Person
- Beurteilung der Qualität der Arbeitsleistung
- Bewertung der sozialen Kompetenz, Kollegialität, etc.
Ende
- Wünsche für die Zukunft
- Unterschrift
Warum ist eine Mitarbeiterbeurteilung für Unternehmen so wichtig?
Die Durchführung von Mitarbeiterbeurteilungen am Arbeitsplatz hat eine lange Tradition. Die kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erfordert, dass die Unternehmen einen ständigen Dialog mit den Beschäftigten führen. Dementsprechend ist die Leistungsbeurteilung und die Rückmeldung der Ergebnisse an die Beurteilten eine ständige Aufgabe für Führungskräfte und ein unverzichtbarer Teil des Managementprozesses.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen Mitarbeiterbeurteilungen durchführen. In der Vergangenheit ging es vor allem um die Leistungskontrolle, aber heute liegt der Schwerpunkt auf dem Feedback und der Identifizierung von Potenzialen. Dementsprechend geht es bei der Mitarbeiterbeurteilung oft um:
Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen
Eine faire und fundierte Beurteilung sowie ein allgemeines Interesse an einem kontinuierlichen Austausch mit den Beschäftigten ist immer ein starker Indikator für Führungskompetenz. Indem du deinen Mitarbeitern das Gefühl gibst, dass ihre Fragen, Sorgen und Anliegen ernst genommen und gleichberechtigt behandelt werden, und indem du deine Leistungsbeurteilung gründlich und auf fundierte Fakten stützt, schaffst du eine Unternehmenskultur des gegenseitigen Respekts und Austauschs.
Verbessere die Personalplanung
Die regelmäßige Beurteilung der Kompetenzen der einzelnen Mitarbeiter/innen ist eine hervorragende Methode, um ihnen gezielt Aufgaben zu übertragen und eine optimale Delegation von Verantwortlichkeiten umzusetzen.
Leistung steigern
Mitarbeiterbeurteilungen, die das Potenzial des Mitarbeiters/der Mitarbeiterin erkennen und Vorschläge für den gezielten Einsatz dieses Potenzials machen, sind wirksame Faktoren zur Verbesserung der Leistung der Mitarbeiter/innen. Häufig können sich die Mitarbeiter/innen erst in der konkreten Situation des Beurteilungsgesprächs ein Bild von ihrer persönlichen Kompetenz machen. Um sicherzustellen, dass sich die Mitarbeiter/innen ihrer Stärken bewusst sind und Schwächen gemeinsam effektiv angehen können, sind regelmäßige Gespräche, die zu einem gegenseitigen Gedankenaustausch führen, unabdingbar.
Für einen guten Ruf sorgen
Eine professionelle und gut vorbereitete Mitarbeiterbeurteilung stärkt die Beziehung zwischen dem Führungsteam und dem/der Beschäftigten. Auch wenn die betreffende Person das Unternehmen verlassen hat, muss die gemeinsame Arbeit damit nicht enden. Denn eine faire und nachvollziehbare Behandlung bleibt den Beschäftigten in Erinnerung und stärkt letztlich den Ruf der Geschäftsführung und des Unternehmens nachhaltig.
Von digitalen Beurteilungsformularen profitieren
Die Lumiform App & Software bietet digitale Formulare, mit denen du deinen Leistungsbeurteilungsprozess rationalisieren kannst. Papierbasierte Prozesse können jedoch verwaltungstechnisch aufwändig sein. Viel Zeit wird durch das Einscannen von Dokumenten und das erneute Eingeben von Daten zu Vergleichszwecken in Anspruch genommen.
Mit dem flexiblen und digitalen Formularersteller von Lumiform kann eine Mitarbeiterbeurteilung für die gesamte Belegschaft anhand einer einheitlichen Vorlage erstellt werden. Änderungen am Beurteilungsformular können leicht umgesetzt werden und alle Mitarbeiter/innen haben sofort Zugriff auf die neueste Version. Alle Antworten und Ergebnisse werden automatisch in einem Bericht gebündelt und können sofort verschickt werden. Mit der Desktop-Software ist es ein Kinderspiel, frühere Arbeitsergebnisse und Leistungen mit den aktuellen Informationen zu vergleichen.
Sparen Zeit und Papier bei der Mitarbeiterbeurteilung in deinem Unternehmen und profitiere jeden Tag von den Vorteilen der Lumiform App und Desktop-Software:
- Verschaffe dir einen Überblick über alles, was im Unternehmen passiert
- Erhalte automatisch erstellte Berichte – das erspart dir die ganze Nachbereitung.
- Steigere die Effizienz deiner internen Prozesse: Durch eine effizientere Kommunikation innerhalb des Unternehmens löst du auftretende Probleme bis zu 4x schneller als bisher.
- Spare Zeit durch eine einfachere Analyse aller Daten aus deinen Beurteilungsformularen.