Was ist der World Mental Health Day?
Der World Mental Health Day bzw. der Welttag der seelischen/psychischen Gesundheit findet jedes Jahr am 10. Oktober statt, um das Bewusstsein für die seelische Gesundheit zu schärfen, seit er 1992 ins Leben gerufen wurde. Glücklicherweise ist das Thema psychische Gesundheit seither an vielen Orten zu einem größeren Thema geworden und findet auch in der Arbeitswelt immer mehr Beachtung.
Das Bewusstsein, dass mentale Probleme über lange Zeit stigmatisiert worden sind und greifbare Auswirkungen auf verschiedene Gemeinschaften und Gruppen haben, hat zu einer Fülle von Erkenntnissen und Informationen geführt, derer wir uns vor einigen Jahren noch nicht bewusst waren.
In den USA zum Beispiel zeigen Statistiken zur psychischen Gesundheit, dass Menschen aus der LGBTQ+-Gemeinschaft eher zu Selbstverletzungen neigen als Nicht-LGBTQ+-Personen. In den meisten Ländern, so auch in Deutschland, begehen außerdem Männer weitaus häufiger Selbstmord als Frauen.
Politische Unruhen, Inflation, COVID-19, soziale Medien, Kriege oder die globale Erwärmung gehören zu den Faktoren, die einen deutlichen Anstieg psychischer Probleme verursachen. Während dies ernüchternde Fakten sind, ist positiv zu verzeichnen, dass daraus resultierend von Jahr zu Jahr ein größeres Augenmerk auf mentale Gesundheit gelegt wird, so auch am Arbeitsplatz.
Mental Health Day: So kümmerst du dich besser um deine Mitarbeiter*innen
Mehr Anerkennung für Arbeitnehmer*innen
Ein größeres Bewusstsein für die Auswirkungen von psychischem Stress am Arbeitsplatz und die Herausforderungen, die die neue Kultur des Home Office mit sich bringt, hat Arbeitgeber*innen in vielen Fällen dazu veranlasst, mehr Anreize zu schaffen, um die Inanspruchnahme eines freien Tages für die psychische Gesundheit zu fördern – ein sogenannter Mental Health Day. So setzen sich Arbeitgeber*innen immer häufiger aktiv für Maßnahmen ein, die es ihren Beschäftigten leichter machen, sich eine Auszeit zu nehmen, um Zeit mit der Familie zu verbringen oder einfach nur, um mental aufzutanken.
Mehr Flexibilität
COVID-19 hat vieles verändert, auch die Art und Weise, wie wir unsere Arbeit verrichten, zu welchen Zeiten und von wo aus wir dies tun. Eigener Angaben nach glauben sowohl Führungskräfte, als auch Arbeitnehmer*innen, dass die Arbeit im Home Office Produktivität und Effizienz allgemein erhöht hat. Aus diesen Angaben haben viele Unternehmen ihre eigenen Schlüsse gezogen und die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance erkannt und flexiblere Arbeitszeiten eingeführt. Nach anfänglichem Zögern haben einige Unternehmen dies inzwischen zur Norm werden lassen und sind damit auf dem Arbeitsmarkt sogar attraktiver geworden.
Entstigmatisierung
Unternehmen haben erkannt, dass psychische Gesundheit keine rein private Angelegenheit ist und es wichtig ist, ihr auch am Arbeitsplatz Beachtung zu schenken. Dafür ist es wichtig, dass mentale Erkrankungen entstigmatisiert werden, denn nur so kann maximale Hilfe geboten und Gesundheit gewährleistet werden. Egal welche Vorteile und Benefits ein Unternehmen bietet, wenn psychische Probleme noch mit einem Stigma behaftet sind, schadet das nicht nur den Betroffenen, sondern letztendlich auch der Organisation. Deshalb ist es so wichtig, Diskussionen über psychische und mentale Probleme zu reden und deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu normalisieren, denn nur so kann zu einer Kultur der Akzeptanz beitragen werden.
Erstellung von Risikobewertungen zur psychischen Gesundheit
Nutze eine Checkliste zum Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung zur Beurteilung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz und hilft bei der Entwicklung eines Plans zur Kontrolle dieser Risiken. Diese Checklisten ermöglichen es Unternehmen, die Anzeichen für Stress am Arbeitsplatz bei einzelnen Personen zu erkennen und diese so schnell wie möglich zu adressieren. Solche Risikobewertungen sind ein guter Weg, um Bereiche zu erkennen, die Stress am Arbeitsplatz verursachen und geben Unternehmen die Möglichkeit, schnell zu handeln und ihre Mitarbeiter*innen zu schützen.
Anerkennen der Ursachen und Auswirkungen von psychischer Gesundheit auf verschiedene Gemeinschaften
Unternehmen haben gelernt, dass verschiedene Gruppen von Menschen die Auswirkungen von psychischer Belastung auf unterschiedliche Weise erleben, denn einige Gruppen erleben in ihrem Alltag häufiger Traumata als andere, während andere in größerem Ausmaß unter Depressionen leiden. Es ist wichtig, diese unterschiedlichen Auswirkungen, Ursachen und Symptome anzuerkennen, zu verstehen und die Erfahrungen der verschiedenen Gruppen nicht als unwahr oder übertrieben abzutun, sondern jedem zuzuhören.
Wenn du als Unternehmen mehr lernen willst und erfahren möchtest, wie du dich am besten um deine Mitarbeiter*innen kümmern kannst, dann ist es hilfreich dich über betriebliche Gesundheitsförderung zu informieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Wenn du dich jemals überfordert fühlst oder selbst Hilfe benötigst, dann kannst du dich in einem ersten Schritt an folgende anonymen Stellen wenden:
Deutschland
- Die Telefonseelsorge unterstützt bei unterschiedlichsten seelischen Leiden.
- Die Deutsche Depressionshilfe hilft Betroffenen, die an Depressionen leiden, ebenso wie Angehörigen in diesen schweren Zeiten.
- Die Nummer gegen Kummer für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Österreich
- Rat auf Draht berät Kinder, Jugendliche und Eltern in schwierigen Situationen.
- Die Telefonseelsorge bietet immer ein offenes Ohr.
Schweiz
- Die Dargebotene Hand bietet telefonische Beratung, kann aber auch via E-Mail oder Chat kontaktiert werden.