Was sind Betrugsrisikobewertungen?
Eine Betrugsrisikobewertung ist ein Prozess, mit dem untersucht wird, wie anfällig ein Programm, ein System oder ein Unternehmen für Angriffe von externen und internen Betrüger*innen ist. Dazu gehört auch die Analyse der bestehenden Maßnahmen im Hinblick auf die ändernde Geschäfts- und Rahmenbedingungen und neue Sicherheitsherausforderungen.
Solche Beurteilungen werden von Spezialist*innen durchgeführt, die über ein breites Wissen über Betrugsmöglichkeiten und -auslöser sowie über verschiedene Techniken und Methoden zum Management von Betrugsrisiken verfügen.
Da Betrug das gesamte System oder Programm betrifft, wird in eine effektive Betrugsprävention und Betrugsanalyse das gesamten Team einbezogen. Auf diese Weise werden alle möglichen Aspekte und Wege zum Betrug unter die Lupe genommen und entsprechend bekämpft.
In diesem Artikel werden die folgenden Punkte erklärt:
1. Die 5 Kernelemente einer Betrugsrisikobewertung
2. Hilfreiche Strategien für die Betrugsrisikobewertung
3. Wie du ein digitales Tool für die Betrugsrisikobewertung nutzt
Die 5 Kernelemente einer Betrugsrisikobewertung
Eine praktische Betrugsrisikobewertung besteht aus fünf Schlüsselelementen. Diese grundlegenden Elemente stellen sicher, dass alle Ziele einer Organisation erreicht werden und ihr Vermögen geschützt wird. Und jedes Element konzentriert sich auf die Aufdeckung, Prävention und Reaktion auf alle möglichen Betrugsversuche.
1. Identifiziere inhärente Betrugsrisiken
Das erste Schlüsselelement eines Betrugsrisikos ist die Identifizierung aller möglichen Betrugs- oder Ausnutzungsfälle im System. Die Diskussion im Team sollte während dieses Identifizierungsprozesses nicht einschränkend sein, sondern frei und kreativ geführt werden, um alle möglichen Aspekte abzudecken.
Wenn während der Diskussion ein Betrugsrisiko entdeckt wird, nimm es als positives Zeichen. Denke daran, dass das Ziel darin besteht, alle Risiken zu erkennen und nicht, sie zu vertuschen.
Es ist auch ratsam, Teammitglieder hinzuzuziehen, die die Prozesse und Verfahren des Systems genau kennen. Interviews mit langjährigen Kunden und Partnern können ebenfalls helfen, Risiken aus einer anderen Perspektive zu erkennen. Ein Einblick in die gängigsten Beispiele für Betrugsrisiken wie Verträge, Begünstigte, Gehaltsabrechnungen und Finanzberichte kann ebenfalls Aufschluss über inhärente Risiken geben.
2. Bewerte die Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Betrugsrisiken
Nachdem alle inhärenten Betrugsrisiken identifiziert wurden, geht es im nächsten Schritt darum, zu bestimmen, wie groß die Auswirkungen sind und wie wahrscheinlich es ist, dass sie auftreten. Die Kenntnis der Auswirkungen und derren Häufigkeit gibt Aufschluss darüber, welche Prioritäten bei der Entwicklung von Gegenmaßnahmen gesetzt werden sollten.
Der Prozess der Analyse ist je nach Unternehmen oder System unterschiedlich. Die Auswirkungen auf das Geschäft können zum Beispiel qualitativ bewertet werden, indem Statistiken und historische Daten herangezogen werden, um zu zeigen, wie groß der Verlust sein wird und wie häufig diese Betrugsvorfälle sein können.
Aber in manchen Fällen ist es nicht möglich, eine quantitative Analyse durchzuführen, wie z.B. bei Katastrophenhilfeprogrammen und staatlichen Finanzhilfen. Deshalb ist auch das Risiko-Scoring eine praktikable Option. Diese kann ganz einfach sein, indem du ein Betrugsrisiko in Abhängigkeit von einer bestimmten Kategorie bewertest, um die Auswirkungen eines Betrugsrisikos zu visualisieren und zu verstehen.
3. Lege die Betrugsrisikotoleranz fest
Nach der sorgfältigen Analyse der Auswirkungen jedes inhärenten Risikos besteht das folgende Schlüsselelement darin, festzulegen, wie viel Risikotoleranz ein Programm oder System bereit ist, einzugehen. Technisch ausgedrückt bedeutet Risikotoleranz, wie viel Abweichung in der Leistung eines Systems akzeptabel ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Um es klarer auszudrücken: Ein betrugsfreies System zu schaffen, ist zu kostspielig, sowohl was die Arbeitskräfte als auch die finanziellen Ressourcen angeht. Deshalb ist es wichtig, eine Risikotoleranz festzulegen, um zu wissen, bis zu welcher Grenze ein System bereit ist, mögliche Verluste durch Betrug hinzunehmen.
Die Überprüfung der Katastrophenhilfe ist ein Beispiel für die Risikotoleranz. In diesem Fall könnte es betrügerische Anträge auf Finanzhilfe geben, aber die Überprüfung der einzelnen Häuser und Schäden würde zu viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. Aber die Menschen müssen finanzielle Unterstützung erhalten. Es liegt also an der Führungskraft, zwischen der Dringlichkeit und dem Betrugsrisiko abzuwägen und zu entscheiden.
4. Prüfe die bestehenden Betrugsrisikokontrollen und Restrisiken
Nachdem die Risiken unterhalb der Toleranzgrenze ausgeschlossen wurden, ist es nun an der Zeit, die bestehenden Betrugsrisikokontrollen sorgfältig zu untersuchen und zu prüfen, ob sie die inhärenten Risiken mindern können. Dazu muss jede Kontrolle sorgfältig mit jedem Risiko verbunden und simuliert werden, um die Auswirkungen zu ermitteln. In einigen Fällen werden einige Risiken übrig bleiben, die als Restrisiken bezeichnet werden.
Um mit Restrisiken umzugehen, kann ein*e Manager*in die bestehenden Kontrollmaßnahmen erweitern oder verbessern. Wenn eine Verbesserung nicht möglich ist oder das Restrisiko nicht beseitigt werden kann, besteht eine weitere Gegenmaßnahme darin, eine Kontrolle zu schaffen, die die Folgen oder Auswirkungen abmildert.
5. Dokumentiere das Betrugsrisikoprogramm
Der letzte Punkt auf der Liste der Schlüsselelemente ist die Dokumentation. Die Dokumentation praktischer Betrugsrisikobewertungen stellt sicher, dass alle wichtigen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen gut festgehalten und für zukünftige Untersuchungen und Verbesserungen verwendet werden. Die Dokumentation ist auch eine wesentliche Voraussetzung, wenn dein Unternhemen Standardzertifizierungen wie die ISO anstrebt.
Hilfreiche Strategien für die Betrugsrisikobewertung
Abgesehen von den erforderlichen Schlüsselelementen werden im Folgenden drei hilfreiche Strategien benannt, die deine Betrugsrisikobewertung deutlich verbessern können.
Praktiziere eine starke Führung und Kultur
Bei der Durchführung einer Betrugsrisikobewertung muss eine Führungskraft echtes Engagement zeigen, um Betrug einzudämmen. Dadurch wird sichergestellt, dass genügend Ressourcen und Zeit für dieses Vorhaben zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird es die Einstellung des Teams zur Betrugsprävention maßgeblich beeinflussen.
Dieser Einstellungswandel wird wiederum zu einer Kultur führen, die sich auf die Prävention von Betrugsrisiken konzentriert. Und das bringt Vorteile wie eine bessere Zusammenarbeit und eine einfachere Umsetzung von Betrugsrisikokontrollen mit sich.
Denke wie ein*e Betrüger*in
Bei der Durchführung einer Betrugsrisikobewertung ist es sehr hilfreich, wie ein*e Betrüger*in zu denken. Das wird verhindern, dass man zu optimistisch ist, was Betrugsfälle und ihre Auswirkungen auf das Unternehmen oder die Organisation angeht.
Um wie ein*e Betrüger*in zu denken, musst du die gängigen Taktiken von Betrüger*innen studieren und verstehen, z. B. die Suche nach Systemschwachstellen und Schlupflöchern. Ein*e Betrüger*in benutzt auch verschiedene Personas, also wird es helfen, jede Persona zu kennen und Gegenmaßnahmen gegen sie zu entwickeln.
Einrichten eines speziellen Ausschusses für Betrugsrisikomanagement
Abhängig von der Größe des Unternehmens oder der Einrichtung kann ein spezieller Ausschuss für Betrugsrisiken erheblich dazu beitragen, wirksame Gegenmaßnahmen für Betrugsrisiken zu entwickeln. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die Angemessenheit der vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen strategisch zu überwachen.
Es wird empfohlen, dass sich der Ausschuss aus leitenden Arbeitnehmer*innen zusammensetzt, die ein tiefes Verständnis für die Prozesse im System haben, sowie aus relevanten Interessenvertreter*innen, die eine andere Perspektive für die Bewertung von Betrugsrisiken bieten können.
Wie du ein digitales Tool zur Betrugsrisikobewertung nutzt
Die papierbasierten Formulare zur Bewertung des Betrugsrisikos sind mühsam und zeitaufwändig für Prüfer*innen. Die Daten müssen aus verschiedenen Quellen gesammelt, sortiert und dann manuell analysiert werden, um einen erfolgreichen Aktionsplan zu erstellen.
Lumiform ist ein digitales Tool für Checklisten und Formulare. Es ermöglicht dir, den gesamten Prüfungsprozess zu digitalisieren. Die Integration digitaler Prüfungen in den Prozess verbessert die Prüfungsabläufe. Berichtsmechanismen können durch eine digitale Anwendung effizienter gestaltet werden. Außerdem bietet das Online-Dashboard die Möglichkeit, anhand von Echtzeit-Ergebnissen zu sehen, inwieweit die Maßnahmen ergriffen wurden, die helfen, das Betrugsrisiko zu verringern.
Nutze die Vorteile einer digitalen Lösung für deine Betrugsbewertungen, indem du Folgendes umsetzt:
- Starte sofort digital, indem du eine unserer Vorlagen aus der Bibliothek für Risikobewertungen erwendest.
- Passe die heruntergeladene Vorlage in wenigen Schritten mit dem Drag-and-Drop Formularbaukasten an die Spezifikationen deines Unternehmens an oder erstelle eine eigene Vorlage.
- Erfasse die notwendigen Daten ganz einfach mit der Checklisten-App auf deinem Smartphone oder Tablet – das ist auch offline möglich.
- Bereitete Korrekturmaßnahmen während deiner Bewertung vor. Verfolge ihren Status jederzeit über das Dashboard.
- Erstelle sofort nach jeder Risikobewertung einen Bericht, denn du anderen Verantwortlichen zukommen lassen kannst.
- Analysiere die gesammelten Daten über das Dashboard und entwickle aus den Ergebnissen Aktionspläne, um Betrug in Zukunft entgegenzuwirken.
- Alle Daten werden automatisch in einen sicheren Cloud-Speicher hochgeladen, um sicherzustellen, dass keine Informationen verloren gehen oder für Unbefugte zugänglich sind.
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