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Nachhaltige Landwirtschaft: Der Kampf gegen Globale Erwärmung

Landwirtschaft wird weltweit betrieben und ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für die Nahrungsmittelproduktion, aber ihr Beitrag zur globalen Erwärmung ist alarmierend. Wie kann eine nachhaltige Landwirtschaft die von ihr verursachten Umweltschäden begrenzen?

Was ist nachhaltige Landwirtschaft?

Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beinhaltet nachhaltige Landwirtschaft viele Komponenten, darunter die Entwicklung von Ernährungssystemen für eine immer weiter wachsende Bevölkerung, ebenso wie das Addressieren von abnehmender Biodiversität. Nachhaltige Landwirtschaft soll die effiziente Produktion von sicheren, qualitativ hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten sein und soll Hand in Hand mit der gleichzeitigen Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation von Landwirten, ihrer Arbeiter*innen und der lokalen Gemeinden gehen. Nachhaltige Landwirtschaft schützt so das Wohlergehen aller Beschäftigten in und um die Agrarindustrie und die Gesundheit aller bewirtschafteten Arten.

Aus dieser Erklärung wird deutlich, wie nachhaltige Landwirtschaft dazu beiträgt, die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die globale Erwärmung zu verringern. Das ist wichtig, denn die Landwirtschaft ist weltweit einer der Hauptverursacher des Klimawandels, der stärker denn je voranschreitet.

In der Tat berichtet National Geographic, dass das Jahrzehnt von 2010 bis 2019 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren war und dass die Ozeane die höchste Temperatur haben, die sie je hatten. Diese besorgniserregenden Entwicklungen machen deutlich, wie dringlich es ist, die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu korrigieren. Eine effektive Möglichkeit, die Auswirkungen der globalen Erwärmung und des Klimawandels auf unseren Planeten zu verringern, ist die Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Die Europäische Umweltagentur erinnert uns daran, dass besonders durch Praktiken in der Landwirtschaft große Mengen an Treibhausgasen, wie Methan in die Luft gelangen. Angesichts der absoluten Notwendigkeit von Lebensmittelproduktion ist es schwierig, diese Prozesse vollständig zu vermeiden, aber mit Anpassungen der Arbeitsabläufe können auch nur kleine Veränderungen einen großen Beitrag zur Verlangsamung der globalen Erwärmung leisten.

In diesem Leitfaden gehen wir auf folgende Themen ein:

1. Wie trägt die Landwirtschaft zur globalen Erwärmung bei?

2. Unterschiedliche Methoden für eine nachhaltige Landwirtschaft?

3. Wie hat der Klimawandel die Landwirtschaft beeinflusst?

4. Was ist die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft?

Eine kleine rote Scheune im Sonnenuntergang

Der Beitrag der Landwirtschaft zur globalen Erwärmung

Die Landwirtschaft mit ihren Pflanzen und Tieren gibt es schon seit Tausenden von Jahren, doch seit der Einführung von landwirtschaftlichen Geräten wie Traktoren und Pflügen hat sich ihr Kohlenstoff-Fußabdruck immens vergrößert. Aber können Traktoren umweltfreundlicher konstruiert werden? Es gibt zwar Überlegungen in diese Richtung, jedoch bedeutet dies auch häufig, dass diese verbesserten Geräte zwar umweltfreundlicher sind, aber gleichzeitig auch weniger Leistung haben. Dies ist besonders problematisch, da die meiste landwirtschaftliche Arbeit schwer ist und maximale Kraft von Mensch und Maschinen einfordert. Eine solche Überlegung würde also Profite verringern oder die Arbeitssicherheit von Arbeiter*innen beeinträchtigen. Dennoch könnte ein solcher Schritt notwendig werden – wenn er nicht schon längst überfällig ist –, denn allein in Deutschland hat die Landwirtschaft laut dem Umwelt Bundesamt im Jahr 2020 56,1 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt.

Diese Zahlen sind erschreckend, besonders wenn man bedenkt, dass die Hälfte dieser Emissionen allein auf die Fleisch- und Milchindustrie und die Haltung von Nutztieren zurückzuführen sind.

Neben der exzessiven Viehzucht gehören die folgenden Bereiche zu den Hauptursachen des Klimawandels:

  1. Überfischung
  2. Industrialisierung
  3. Konsumverhalten
  4. Transportwesen
  5. Ölbohren
  6. Kraftwerke
  7. Abfall
  8. Abholzung
  9. Öl und Gas

Bei all diesen massiven Verursachern des Klimawandels gibt es nur wenige, die wir jetzt tatsächlich noch aktiv angehen und kontrollieren können. Es ist wichtig, dass vor allem Unternehmen das Umweltverträglichkeitsberichte erstellen, den Energieverbrauch reduzieren, nachhaltige Produkte verwenden und andere Maßnahmen ergreifen, um ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu verringern und die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu mindern.

Nachhaltige Anbaumethoden

Es gibt zahlreiche nachhaltige landwirtschaftliche Lösungen, die dazu beitragen können, einige der Auswirkungen des Klimawandels umzukehren. Auch wenn diese noch nicht vollständig weltweit umgesetzt sind, werden jeden Tag mehr Maßnahmen ergriffen, um zu einer saubereren Umwelt beizutragen, und so besteht die Hoffnung, dass die nachhaltige Landwirtschaft eines Tages die einzige praktizierte Methode sein wird. Wir müssen uns darauf konzentrieren unsere Umwelt zu retten, indem wir unseren weltweiten Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln reduzieren und mehr Wert auf natürliche Prozesse legen, um z.B. eine nachhaltige Schädlingsbekämpfung zu praktizieren, die der Biodiversität nicht schadet.

Nachfolgend sind einige weitere Beispiele für nachhaltige Anbaumethoden aufgeführt:

  1. Hecken pflanzen

    Einige Hecken locken verschiedene Raubvogelarten in das Gebiet, die aktiv dazu beitragen, kleine Schädlinge und Nagetiere davon abzuhalten, die Ernten zu zerstören, was bedeutet, dass weniger Chemikalien aus Pestiziden benötigt werden.

  2. Fruchtfolge/Pflanzung von Deckfrüchten

    Dadurch wird weniger Dünger für den Boden benötigt, da die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe liefern und so die Gesundheit und Langlebigkeit des Bodens verbessern.

  3. Agroforstwirtschaft

    Bei der Agroforstwirtschaft werden Bäume am gleichen Standort wie Acker- und Weideflächen gepflanzt. Die Bäume schützen nicht nur die Feldfrüchte vor gefährlichen Wettereinflüssen, sondern kommen auch dem Boden zugute, indem sie für ein gesundes Mikroklima sorgen, in dem die Pflanzen gedeihen können.

  4. Natürliche Viehzucht

    Es mag offensichtlich klingen, aber wenn du verschiedenen Nutztieren wie Rindern, Schafen, Schweinen usw. die Möglichkeit gibst, frei zu leben und sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu bewegen, bereichert das die Fläche, auf der sie grasen, indem sie den Boden durch ihre Bewegung auflockern und außerdem Schädlinge in Schach halten. Dies fördert außerdem den Tierschutz und das Tierwohl.

  5. Aquaponik/Hydroponik

    Bei dieser äußerst innovativen Anbaumethode setzt du Wasserlebewesen (z.B. Fische) ein, um das Wachstum deiner Hydrokulturpflanzen zu unterstützen. Bei der Hydrokultur werden die Pflanzen ohne Erde angebaut, sondern die Wurzeln direkt im Wasser wachsen. Die Wasserpflanzen werden von den Wasserlebewesen genährt, und das Wasser wird dann über die Pflanzen zurück zu den Fischen geleitet – ein sehr nützliches und organisches System.

Landwirte bei der Ernte auf einem Feld

Wie hat sich der Klimawandel auf die Landwirtschaft ausgewirkt?

Wir haben viel darüber gesprochen, wie sich die Landwirtschaft auf den Klimawandel auswirkt, aber natürlich kann man das Gleiche auch andersherum betrachten, denn unser Umgang mit dem Planeten schadet uns im Umkehrschluss nur selbst, was wir unter anderem an extremen Wetterlagen, erodierten Böden und Flächenknappheit bemerken. Da das Wetter und das Klima die Hauptrolle bei der Entwicklung von Nutzpflanzen spielen und Niederschläge und Temperaturschwankungen durch den Klimawandel zu Extremen werden, hat dies bereits jetzt für Landwirte überall ernsthafte Probleme verursacht, die sich nur noch verschlimmern werden.

Durch Dürre und Überschwemmungen, wie diejenigen in Deutschland 2021 suchen Teile der Welt zu jeder Zeit heim und haben dramatische Folgen. Abgesehen vom Verlust von Menschenleben und Besitz, werden Ländereien entweder unfruchtbar und können keine Pflanzen mehr gedeihen lassen, oder der Boden wird durchnässt und ertränkt jegliches Wachstum.

Ein gutes Beispiel dafür, wie Dürre die Produktion eines Bauernhofs stark beeinträchtigen kann, ist der britische Dokumentarfilm Clarkson’s Farm oder, wie der Hauptdarsteller der Sendung sie nennt, „Diddly Squat Farm“, was auf ihre mangelnde Rentabilität und ihr Wachstum hinweist. Eine Trockenperiode, die so heftig war, dass sie den Anbau von Gemüse unmöglich machte und die Bäume ihre Blätter abwerfen ließ, machte deutlich, wie wichtig saisonal angemessenes Wetter für die Landwirtschaft ist.

Der Anstieg des Kohlendioxids kann zudem auch den Nährwert von Nutzpflanzen verringern und sogar den Gehalt an Proteinen und essentiellen Mineralien in Nahrungsmitteln wie Weizen und Reis beeinträchtigen. Der Mangel an essentiellen Nährstoffen in unseren Lebensmitteln ist ein direkter Schlag für unsere Gesundheit als menschliche Spezies, und das alles ist unserer Vernachlässigung des Klimas und der Umwelt zuzuschreiben.

Was ist die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft?

Auch wenn die Zukunft unserer Erde und der Zustand der Umwelt düstere Gefühle hervorrufen, gibt es dank neuer Technologien und Studien doch noch Hoffnung auf eine nachhaltigere Zukunft. Die Landwirtschaft erlebt derzeit ihre vierte sogenannte „technologische Revolution“. Das bedeutet, dass erfinderische Technologien eingeführt und eingesetzt werden, die Landwirten helfen, ihre Arbeit zu erledigen und gleichzeitig nachhaltiger zu arbeiten. Diese Technologien könnten dazu führen, dass die gesamte Branche zum Guten gewendet wird.

Durch den gezielten Einsatz von Drohnen zur besseren Übersicht über große Hektar Land, zum Beispiel, können Landwirte den Gesundheitszustand ihrer Flächen leichter erkennen und bei Bedarf entsprechende Änderungen vornehmen, anstatt lange Strecken mit einem Geländewagen zurückzulegen und so zum CO2-Ausstoß beizutragen. Durch den Einsatz von Sensoren können Dinge wie Temperatur, Luftqualität, Verschmutzungsgrad, Bodenqualität und Sonneneinstrahlung gemessen werden, um so ein gesundes Pflanzenwachstum effizient zu fördern.

Alternativ hat die sogenannte vertikale Landwirtschaft bzw. Das Vertical Farming an Beliebtheit gewonnen und wird stetig weiterentwickelt. Als eine Technik, bei der Pflanzen in geschlossenen Räumen angebaut und gestapelt werden, wird diese in den nächsten Jahren voraussichtlich zur Norm werden. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft erklärt, dass der vertikale Anbau den Einsatz von Pestiziden und den übermäßigen Wasserverbrauch überflüssig macht und eine ganzjährige Pflanzenproduktion sowie geringere Kohlendioxidemissionen ermöglicht, da keine Umweltfaktoren zu beachten sind. So wird weniger Fläche verbraucht, weniger Wasser genutzt und mehr Lebensmittel auf kleinerem Boden produziert. Eine solche Praxis könnte der Wendepunkt für unsere globale Gesundheit sein.

Bauer pflanzt einen kleinen grünen Setzling in die Erde

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